Die Gründung der Stiftung erfolgte 2006.

Es war im Jahre 2004, als Frau Barbara Freisleben eines Tages mit einer Mammutaufgabe konfrontiert wurde. Zwar hatte eine ihrer Sportskolleginnen, alleinstehend, sie früher schon einmal – so wie nebenbei – wissen lassen: „Wenn mir mal was passiert, kümmere Du Dich um meinen Nachlass!“ Aber wer nahm das ernst, Helga Siegin Pecks war in den besten Jahren, gesund und sportlich.

Dann ereilte sie aber plötzlich im November 2004 der Tod. Sie fiel einem tragischen Verkehrsunfall zum Opfer.

„Unerwartet“ – so berichtet Frau Freisleben – „stand ich mit einer großen Hinterlassenschaft da. Ich war „Erbin“ geworden, denn Helga hatte mir tatsächlich testamentarisch ihren nicht geringen Nachlass (fast 300.000 €) hinterlassen mit der unumstößlichen Auflage, damit indischen Frauen in Not zu helfen. Welche Aufgabe! Wie sollte ich das meistern? An wen mich wenden?

Ich nahm Kontakt zu verschiedenen deutschen öffentlichen und privaten Organisationen auf, die Hilfsprojekte in Indien förderten. Aber einen zufriedenstellenden Weg, der den Wünschen von Helga entsprach, fand ich dabei nicht.

Ich reiste nach Indien, um eine Mädchenschule kennenzulernen, die meine Freundin zu Lebzeiten gelegentlich unterstützt hatte. Aber das Projekt und der Umgang mit den Geldern dort konnten mich nicht überzeugen.

Welches Glück, dass mich jemand auf die zuverlässige ANDHERI HILFE und ihre Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung aufmerksam machte. Ich befasste mich mit deren Projektstrategien und holte zuverlässige Auskünfte ein. Dann fiel die Entscheidung: Ich übergab das gesamte Erbe der Stiftung, weil ich hier die beste Möglichkeit zur effektiven Verwirklichung des Anliegens meiner Freundin sah: Ich legte alles vertrauensvoll in die Treuhand der Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung. Die „Helga-Siegin-Pecks-Stiftung“ wurde errichtet und zwar mit dem in der Satzung festgelegten Zweck: „Chancen für indische Frauen in Not“.

Und ich wurde nicht enttäuscht: Nach Absprache mit mir kommen die Erträge des sicher und effektiv angelegten Erbes meiner Freundin Jahr für Jahr einem Projekt zu, das ohne Zweifel ganz im Sinne von Helga ist: Förderung von HIV/AIDS infizierten Frauen und Kindern in sechzig Slumgebieten von Madurai, Südindien. Regelmäßig werde ich über die Erträge aus der „Helga-Siegin-Pecks-Stiftung“ informiert, ebenso wie über die Erfolge im indischen Projekt. Wie glücklich wäre Helga zu wissen, dass durch ihren Nachlass bereits viele hunderte betroffene Frauen und Kinder aus ihrer Diskriminierung herausgeholt werden konnten und nun ein selbstbestimmtes menschenwürdiges Leben führen dürfen. Welch glückliche Lösung – für den Nachlass, für mich als Beauftragte mit der nicht leichten Aufgabe und erst recht für die Stigmatisierten in Indien, die wieder Mensch sein dürfen.

Aus Helgas unerwartetem Tod wurde neues Leben.

Barbara Freisleben"