Hilfe für Menschen in Not ist für uns bereits seit Jahrzehnten eine gute Tradition: 1975 habe ich zum ersten Mal in der Konditorei, die ich in dritter Generation weiterführen durfte, einen Tag zu Gunsten behinderter Kinder veranstaltet. Alle Erlöse im Cafe und beim Verkauf im Geschäft kamen der „Aktion Sorgenkind“ zugute. Mit großer Begeisterung und vielen freiwilligen Überstunden war unser ganzes Mitarbeiterteam dabei.

Der Erfolg ermutigte uns, in der Königsteiner Fußgängerzone immer wieder ähnliche Verkaufsaktionen für verschiedenste soziale Einrichtungen durchzuführen. 1980 gab es zum 75. Geburtstag unseres Handwerksbetriebs ein besonders großes Fest, dessen Erlös einem südamerikanischen Waisenhaus zukam. Ich bin sehr glücklich, dass diese gute Tradition - z.B. anlässlich des 100. Bestehens unserer Konditorei - auch von meinem Nachfolger weitergeführt wird.

Auf die Andheri Hilfe sind wir 1981 durch den Fernsehbericht von Franz Alt über die Aktion Blindenhilfe aufmerksam geworden. Wir waren sehr berührt von den Bildern, wie alte und junge Menschen schwerlich weite Wege zu einer Augenuntersuchung zurücklegten und in den Eye-Camps unter einfachsten Bedingungen operiert wurden. Vielleicht ist mir dieser Bericht besonders nahe gegangen, weil ich selbst in der Zeit meiner Ausbildung an einer schweren und langwierigen Augenentzündung litt. Die Erinnerung an mehrere Monate Klinikaufenthalt und die erlittenen sehr starken Schmerzen waren für mich ein Signal: Hier kannst Du helfen! Ich werde immer dankbar sein, dass in meinem Fall die Augenerkrankung dank sehr guter ärztlicher Betreuung geheilt wurde und nicht zuletzt durch gut ausgestattete Kliniken in Europa, die den Patienten in ärmeren Ländern nicht zur Verfügung stehen.

Meine Frau und ich sind der Andheri Hilfe in Bonn dankbar für die große Hilfe, die gezielt ärmsten Menschen in Bangladesch und Indien zukommt. Darum haben wir uns zur Gründung einer eigenen „Christoph + Rosemarie Kreiner-Stiftung“ - als Treuhandstiftung in den guten Händen der Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung – entschlossen mit dem Ziel der Heilung von Blindheit und Vermeidung von Neuerblindungen in Bangladesch. Mit einem guten Anfangskapital haben wir 2008 im Rahmen unserer Möglichkeiten angefangen und stocken gern auf, soweit es uns möglich ist.

Wir wissen unser in langen Jahren nicht leicht verdientes Geld bestens angelegt und eingesetzt: Es bringt jährlich wertvolle Erträge, die zu LICHT werden für Blinde und Augenkranke in Bangladesch. Es macht uns glücklich, auf diese Weise gezielt und ohne Ende beitragen zu können zum „Glück zu sehen!“

Und eine weitere Freude: Ich konnte meine Schwester Marie-Luise Niedecker zum „Stiften anstiften“. Seit Ende 2011 trägt eine weitere Treuhandstiftung ihren Namen mit dem gleichen Zweck der Hilfe für Augenkranke und Blinde.

Christoph Kreiner