Dr. Grewal-Stiftung
Hilfe für die Unterprivilegierten in der indischen Heimat
Frau Dr. Rabhinder Grewal († 2020) lebte in Witten und praktizierte jahrzehntelang dort als beliebte Ärztin. Aber die Situation unterprivilegierter Bevölkerungsschichten in ihrer indischen Heimat, der sie immer sehr verbunden war, ließ sie nicht unberührt.
So gründete sie 2005 mit Unterstützung ihres Sohnes Ajit Grewal die Dr. Grewal-Stiftung unter der Treuhand der Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung. Gezielter Stiftungszweck ist die gesundheitliche Förderung ärmster Bevölkerungsschichten in Indien.
Mit dem Einsatz der Erträge aus ihrem Stiftungskapital war es Frau Dr. Rabhinder Grewal aber nicht getan: Von Beginn an plante sie die Steigerung der Finanzen ihrer Treuhandstiftung durch Zustiftungen und Spenden, um damit die Hilfsmöglichkeiten zu steigern.
Die Familie Grewal ist Inhaber und Betreiber des Hotels Haus Hohenstein in Witten.
Persönliche Gespräche, intensive Informationen und Gedankenaustausch auch weiterhin mit dem Sohn - persönlich, telefonisch und digital – lässt die Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung auf künftige gute Zusammenarbeit vertrauen.
Stiftungen von Bürgern indischer Herkunft in Deutschland
Die Grewalstiftung ist eine von drei Stiftungen, die von Bürgern mit indischer Herkunft unter der Treuhand der Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung gegründet wurden. In seinem Buch "MISSION EMPOWERMENT" interessiert sich der Autor George Arickal für die Frage "wie sich manche indische Immigranten mit ihren Initiativen in Deutschland im Rahmen de Entwicklungszusammenarbeit beispielhaft einsetzen."
Zur Dr. Grewal-Stiftung schreibt Arickal:
Herr Dr. Parminder Grewal, aus dem Indischen Bundesstaat Punjab stammend, kam bereits Ende der 50er Jahre nach Deutschland zum Studium der Humanmedizin. Seine Ehefrau, Rabhinder Grewal, folgte ihm nach ihrer Heirat im Jahr 1966. Sie hatte ihr Medizinstudium bereits in Delhi absolviert. Bei de arbeiteten in Dortmund und insbesondere in der Gemeinde Witten als sehr erfolgreiche und anerkannte Mediziner. Frau Dr. Grewal führte 1971 bis 2007 ihre eigene Hausarztpraxis und Herr Dr. Grewal seine internistische Praxis von 1973 bis 2003.
Als gläubige Sikh-Angehörige war die Familie Grewal schon immer inspiriert durch den Geist der Solidarität. "Von meinen Eltern lernte ich, Gott für alle Gaben dankbar zu sein und mit den Bedürftigen zu teilen" so beschreibt Frau Dr. Grewal den Hintergrund ihrer Hilfsbereitschaft. Auf der Suche nach einer geeigneten gemeinnützigen Organisation in Deutschland, die sich für Unterprivilegierte in Indien einsetzt, stoßen sie zunächst auf die in Bonn ansässige Andheri-Hilfe und später auf die RGASt. Dem Ehepaar Grewal und ihrem einzigen Sohn Ajit, dem späteren Inhaber und Betreiber des Hotels "Haus Hohenstein " in Witten gefielen sehr, dass die RGASt gemeinsam mit der Andheri-Hilfe in der Lage ist, die gewährte Hilfe glaubwürdig und effizient einzusetzen, indem sie ehrenamtliches Engagement mobilisiert, interreligiöse Orientierung und Toleranz fordert, Transparenz praktiziert und geringe Verwaltungskosten verursacht. So entstand eine langjährige partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Familie Grewal und der RGASt.
Die Solidarität mit den Bedürftigen fortsetzen zu können, wurde im Jahr 2007 unter der Treuhand der RGASt die Dr. Grewal-Stiftung gegründet. Zweck der Stiftung ist die ,,Gesundheitsversorgung ärmster Bevölkerungsschichten in Indien" Die Erlöse aus dem Verkauf der Hausarztpraxis von Frau Dr. Grewal wurden für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Durch die Erträge dieser Stiftung konnten in indischen Dörfern, in denen extrem hohe Kinder- und Müttersterblichkeit nach Hilfe schrie, bereits hunderte Kinder und Mütter gerettet werden. Zur Verstärkung des Engagements werden von Familie Grewal weitere Einnahmen im Rahmen der Nutzung des sehr imposanten "Hotel Haus Hohenstein " in Witten generiert.
(George Arickal: Stiften ist eine runde Sache. in: Mission: Empowerment. Beiträge zum Zeitgeschehen, Delhi 2022, S252-253)
Ich möchte den ganzen Artikel lesen: Stiften ist eine runde Sache
In memoriam
Ganz plötzlich und unerwartet verschied Frau Dr. Rabhinder Grewal am 24. November 2020.
Mit Ihrer Familie, ihren Freunden und den Gästen des Hotels Haus Hohenstein in Witten, denen sie als Hausherrin in freundlicher Zuwendung verbunden war, trauern wir von der
Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung um diesen wertvollen Menschen. Als Zeichen ihrer großen Wertschätzung gingen anstelle von ihr zugedachten Blumen viele Geldspenden für ihre eigene Treuhandstiftung ein.
Frau Dr. Rabhinder Grewal lebt fort in ihrer Stiftung, die auf „ewig“ angelegt ist.
Ihr Projekt „Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit“ in hunderten unterprivilegierten Dörfern lebt fort. Und das über die ständig anfallenden Erträge ihrer Treuhandstiftung hinaus durch den Einsatz ihres Sohnes Ajit Grewal, der sich im Sinne seiner guten Mutter dieser Aufgabe verpflichtet weiß.
Die Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung wird Frau Dr. Rabhinder Grewal nicht vergessen.