Anil-Ajay-Bhate-Stiftung
Unter diesem Namen gründete der in Indien geborene Dr. Hasmukh Bhate aus Simmerath Ende 2015 seine Treuhandstiftung.
Dr. Bhate kam 1961 nach Deutschland. Er studierte Humanmedizin in Bonn und machte dort auch die Facharztausbildung als Anästhesist und Intensivmediziner. Er arbeitete bis 2003 als Arzt in verschiedenen Krankenhäusern.
In Bonn lernte er 1966 seine inzwischen verstorbene Frau Jutta kennen. Aus der 40-jährigen Ehe stammen 3 Kinder: Eine Tochter und schließlich die beiden Söhne Anil und Ajay, die sehr früh verstarben und zu deren Andenken die Stiftung gegründet wurde.
Warum ich die Stiftung gründete:
Ich war 1968 nach dem Staatsexamen mit meiner Freundin zur Hochzeit meiner Schwester Usha in Mumbai gewesen. Dort lernten wir in Andheri bei Mumbai ein Waisenhaus für Kinder kennen. Meine Frau Jutta und ich waren von der Betreuung der Kinder so beeindruckt, dass der Gedanke an die Andheri-Hilfe uns jahrelang beschäftigte.
Ich organisierte 2009 anlässlich des 65. Geburtstages meiner Frau ein Konzert klassisch-indischer Musik in Simmerath. Es spielten Stephanie Bosch aus Bonn, Arup Sen Gupta aus Aachen und Partho Sarody aus Kalkutta. Meine Frau wollte bei dieser Feier keine Geschenke, sondern einen finanziellen Beitrag zu einem Hilfsprojekt für indische Straßenkinder.
In einem von Straßenkindern selbst gestalteten und aufgeführten Theaterstück riefen diese Kinder ihrem Publikum zu: „Unser Leben und unsere Probleme interessieren euch doch einen Scheißdreck. “ Ich glaube, das ist ehrlich und furchtbar.
Bei dem Konzert ist dann eine beachtliche Summe zusammengekommen, die wir der Andheri-Hilfe für die Straßenkinder zur Verfügung stellen konnten.
Kurz vor ihrem Tod 2010 äußerte meine Frau den Wunsch, statt Blumen und Kränzen eine Spende für die Andheri- Hilfe zu geben, die den Straßenkindern zu Gute kam.
Die entscheidende Erfahrung in unserem Leben war für mich und meine Frau Jutta der plötzliche Tod der beiden Kinder Anil (1991) und Ajay (2005) . Wir erlebten dankbar, dass Schmerz, Leid und Verlust zu einer Quelle von Neubeginn werden kann.
Ich freue mich, zu meiner Lebenszeit und über meinen eigenen Tod hinaus etwas Gutes bewirken zu können, im und mit dem Namen meiner beiden Söhne.
Hasmukh Bhate