Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit
Die extrem hohe Sterberate von Müttern und Kindern im Vergleich zu den Landesstatistiken schrie um Hilfe. Bald wuchs nicht nur die Zahl der erfassten Dörfer von zuerst 50 auf 120, auch die eingesetzten Maßnahmen nahmen ständig zu. Und das vor allem, weil die Region immer wieder unter zyklisch sich abwechselnden Hitze- und Starkregenperioden leidet. Diese dürrebedingte Bodenunfruchtbarkeit einerseits und die Überschwemmungen andererseits bedrohen die Nahrungssicherheit und damit die Existenz der armen Kleinfarmer- und Wanderarbeiterfamilien.
Dazu kam im Jahr 2020 die Corona-Pandemie, die Indien bald an die 2. Stelle der weltweit meistbetroffenen Länder setzte. Strikter Lockdown machte die Tätigkeit im Tagelohn meist unmöglich, und damit entfielen weithin die Einnahmen. Hungersnot kam zu der gravierenden gesundheitlichen Bedrohung hinzu. Bei der Dichte der Behausungen lassen sich Schutzmaßnahmen kaum durchführen; es fehlt sogar meist das Wasser zum schützenden Händewaschen. Entsprechend der Planung standen im Berichtsjahr 2019 die Maßnahmen für eine optimale Gesundheitsversorgung, die Verbesserung der sanitären Gegebenheiten einschließlich der notwendigen Trinkwasserversorgung im Vordergrund.
Beratungshilfe, Versorgung mit gesunder Nahrung und Medizinvergabe nahm für die Risikogruppen einen besonderen Platz ein. Erfolgreich zeigten sich die Bemühungen um Förderung durch Regierungsprogramme – von der Saatgutvergabe bis zum Toilettenbau. Die weitere Schulung und der Einsatz von 150 Gesundheitshelferinnen mit Entbindungskenntnissen erwiesen sich als überaus hilfreich. Kinder werden nicht nur schulisch gefördert, sondern über Gesundheit und Hygiene aufgeklärt, damit sie zu Informationsträgern in Familie und Dorf werden. Gezielte Förderprogramme, z.B. für Einkommen schaffende Maßnahmen, verbesserten die Situation von Frauen, besonders für die ärmsten und für alleinstehende. Neue landwirtschaftliche Anregungen führten zu größeren Erträgen und zur Bildung von Erzeugerinitiativen.
25.749 € setzte unsere ROSI-GOLLMANN-ANDHERI-STIFTUNG aus Ergebnissen in 2019 für diese erfolgreichen Maßnahmen ein. Es waren vor allem die Erträge aus der Martinusstiftung, der Dr. Grewal-Stiftung und der Helga-Siegin-Pecks-Stiftung, der Eva-Hoffmann-Stiftung und der Maryann Gollmann-Frauenstiftung, dazu der Anil-Ajay-Bhate-Stiftung und der neuen Margarete Braun-Stiftung. Dazu kamen Erträge aus dem Ute-Schumacher-Fonds. Wie immer wurde der Fehlbetrag von der Hauptstiftung abgedeckt.