Die Corona-Pandemie bestimmte auch in Bangladesch mehr als zwei Jahre lang das Leben der Menschen. Lockdownphasen wechselten sich in den beiden letzten Jahren mit Öffnungs- und Lockerungsschritten ab. Viele Menschen waren monatelang arbeitslos, viele Haushalte mussten Vermögenswerte abgeben oder sich verschulden. Geldverleiher hatten Hochkonjunktur. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt und die strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die das Krankenhaus praktiziert, sind zur Alltagsroutine geworden.

Im Berichtszeitraum 2021/22 konnten plangemäß fünf SEC (Screening Eye Camps)  durchgeführt werden. 6.132 Personen wurden dabei behandelt. 4.778 Personen erhielten Medikamente; 869 Personen erhielten Brillen. 347 Personen wurden erfolgreich operiert (darunter 315 Katarakt-OPs). Sieben Gesundheitsarbeiterinnen wurden ausgebildet. 

Mit zweckgebundenen Spenden in Höhe von 10.000 € konnten 2021/22 vier dieser Camps von der ROSI-GOLLMANN-ANDHERI STIFTUNG finanziert werden. 

In SEC findet ein ausgedehntes Screening statt, d.h. es werden nicht nur Grauer-Star-Fälle entdeckt, sondern z.B. auch Refraktionsfehler erkannt und durch Brillenausgabe korrigiert. Während bei den Kataraktoperationen das Gros der Patienten schon älter ist, schätzen unsere Partner, dass bei denjenigen, die unter Refraktionsfehlern leiden (also z.B. unter Kurz- und Weitsichtigkeit oder Stabsichtigkeit) 70% noch im produktiven Alter sind. Ihnen eine schnelle effektive Hilfe angedeihen zu lassen, bedeutet auch, diesen produktiven Teil zu fördern mit positiven Auswirkungen auf die Familie und die Gesellschaft. Operationen und weitergehende ophthalmologische Dienstleistungen finden bei den SC im Augenkrankenhaus statt. Der Transport ins Augenkrankenhaus und wieder zurück wird gestellt. Das medizinische follow-up findet dann wieder vor Ort statt.

Voll Respekt stehen wir vor der erfolgreichen Arbeit des Ärzte- und Pflegeteams im bengalischen Chandpur.